Ulrike Siegel, Jahrgang 1961, wuchs auf einem Bauernhof in Brackenheim / Baden-Württemberg auf und arbeitete nach dem Schulabschluss auch ein Jahrzehnt auf dem elterlichen Hof. Während dieser Zeit hat sie zwei Meistertitel in Landwirtschaft sowie in ländlicher Hauswirtschaft erworben.
Nach familiären Veränderungen studierte sie an der Fachhochschule Nürtingen Agrarwissenschaften. Es folgten mehrere Auslandsaufenthalte in Lateinamerika, Afrika und Indien. Doch die Autorin kehrte immer wieder zu ihren Wurzeln zurück.
Von 2003 bis 2015 war sie Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg e.V. In dieser Zeit begann sie mit der Veröffentlichung von Bauerntöchter-Geschichten. Es folgten Bände mit den Geschichten ihrer Mütter und Brüder. Auch Frauen, die in anderen Lebenswelten aufgewachsen sind und heute auf einem Hof leben, sowie Frauen, die dem Hof den Rücken gekehrt haben, kommen in weiteren Bänden zu Wort. Damit setzt Ulrike Siegel Puzzleteil um Puzzleteil zusammen zu einem vielschichtigen und oft widersprüchlichen Bild des Lebens und Arbeitens in der Landwirtschaft.
Für ihre vielfältigen Verdienste rund um die Menschen und ihre Höfe wurde Ulrike Siegel 2010 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
- Kathrin Hingst, top agrar 7/2021
- Dr. Volker Pesch, HALALI 2/2020
- Dr. Volker Pesch, HALALI 2/2020
- Erwin Abler, Blätter des Schwäbischen Albvereins 1/2020
Die Stärke der Bücher liegt darin, dass sie keine heiklen Themen ausklammern und sich damit diesen Widersprüchen stellen, sie aufzeigen und auch aushalten. Damit hat Ulrike Siegel einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Erlebten geleistet und einen Generationendialog in Gang gesetzt.
Die Bücher leben mit den Wetterseiten des Landlebens, sie leugnen die Schattenseiten nicht und lassen spüren, wie eben deren Widrigkeiten die Menschen, die dort aufgewachsen sind, stark gemacht hat. „Das publizistische Werk von Ulrike Siegel hat historische Dimensionen: Erstmals wurde darin die Lebenswelt des Bauernhofes von innen beleuchtet. Sie gibt Einblicke in das Landleben in einer entscheidenden Übergangsepoche und hat damit Zeitdokumente geschaffen, die ein wichtiges Stück Geschichte anschaulich machen.“ (Bernd Hüttner, Politologe Bremen).